Haftungsunterstützung in Produktionsprozessen durch elektrostatische Aufladung

Stabilere Prozesse ohne mechanische Hilfsmittel

In vielen Produktionsprozessen ist es erforderlich, Materialien oder Produkte temporär aneinander haften zu lassen, ohne dauerhafte Klebeverbindungen oder mechanische Fixierungen einzusetzen. Die elektrostatische Aufladung bietet hier eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Haftung zwischen Oberflächen gezielt zu unterstützen und Prozesse dadurch stabiler und reproduzierbarer zu gestalten.

Durch das Aufladen eines Materials oder einer Oberfläche entstehen elektrostatische Anziehungskräfte, die dafür sorgen, dass Produkte sicher anliegen oder sich kontrolliert führen lassen. Die Haftungswirkung ist dabei reversibel und kann an den jeweiligen Prozess angepasst werden.

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Hintergrund

Warum elektrostatische Aufladung im Folienhandling nutzen?

Dünne Kunststoff- oder Verbundfolien neigen dazu, sich während des Transports oder der Bearbeitung unkontrolliert zu bewegen.

Luftströmungen, hohe Geschwindigkeiten oder geringe Materialsteifigkeit können zu Lageabweichungen, Faltenbildung oder Prozessstörungen führen.

Mechanische Fixierungen sind häufig ungeeignet, da sie das Material beschädigen oder den Prozess verlangsamen.


Zusammenhang

Gezielte elektrostatische Aufladung zur Folienfixierung nutzen

Durch gezielte elektrostatische Aufladung wird die Folie elektrisch geladen und haftet kontrolliert an einer geerdeten Oberfläche oder einem Trägermaterial.

Die entstehenden elektrostatischen Kräfte sorgen für eine gleichmäßige und flächige Fixierung – ohne mechanischen Kontakt.

Die Haftung ist temporär und lässt sich exakt an den Prozess anpassen.


Anwendung

Typische Anwendungen der Haftungsunterstützung

Elektrostatische Haftungsunterstützung wird überall dort eingesetzt, wo Materialien während eines Prozessschritts zuverlässig an einer Oberfläche anliegen sollen. Dazu zählen beispielsweise das Anhaften von Folien auf Trägern, das Stabilisieren von Bahnen während der Verarbeitung oder das temporäre Fixieren von leichten Produkten auf Transport- oder Bearbeitungsflächen.

Auch bei Prozessen, in denen Materialien zu Flattern, Aufschwimmen oder Verrutschen neigen, trägt die elektrostatische Aufladung dazu bei, eine gleichmäßige Lage und einen ruhigen Materiallauf zu gewährleisten. Dadurch lassen sich Prozessschwankungen reduzieren und die Qualität der Weiterverarbeitung verbessern.


Praxis

Technische Umsetzung

Für die Haftungsunterstützung kommen Hochspannungsgeneratoren in Kombination mit geeigneten Aufladeelektroden zum Einsatz. Je nach Anwendung kann die Aufladung flächig oder gezielt erfolgen, um die gewünschte Haftungswirkung zu erzielen. Die Intensität der Aufladung lässt sich dabei an Material, Oberfläche und Prozessgeschwindigkeit anpassen.

Optional ermöglichen Entladeeinheiten ein kontrolliertes Aufheben der Haftung, etwa am Ende eines Prozessschritts oder bei der Übergabe an nachfolgende Stationen. Die Systeme lassen sich kompakt in bestehende Maschinen integrieren und über digitale Schnittstellen oder die Maschinensteuerung ansteuern.


Vorteile

Vorteile gegenüber Kleben oder mechanischer Fixierung

Im Gegensatz zu Klebstoffen hinterlässt die elektrostatische Haftungsunterstützung keine Rückstände auf dem Produkt und erfordert keine Trocknungs- oder Aushärtezeiten. Mechanische Fixierungen oder zusätzliche Führungselemente können häufig entfallen, was den Aufbau der Maschine vereinfacht und den Wartungsaufwand reduziert.

Da die Haftungswirkung nur solange besteht, wie die Aufladung aktiv ist, lässt sich der Prozess flexibel steuern. Produkte können gezielt angezogen, gehalten und anschließend wieder freigegeben werden, ohne den Produktionsfluss zu unterbrechen.

Weitere Grundlagen und Anwendungsbeispiele finden Sie im Bereich Elektrostatische Aufladung in industriellen Prozessen.


Bedeutung

Beitrag zur Prozessstabilität

Die elektrostatische Haftungsunterstützung trägt wesentlich dazu bei, Produktionsprozesse stabiler und kontrollierbarer zu gestalten. Sie reduziert den Bedarf an zusätzlichen mechanischen Komponenten und ermöglicht eine ruhige, reproduzierbare Führung von Materialien, insbesondere bei leichten oder großflächigen Produkten.

Als Teil eines ganzheitlichen elektrostatischen Konzepts ergänzt die Haftungsunterstützung Anwendungen wie die Folienfixierung, die Fixierung flächiger Produkte oder die Bahnführung sinnvoll und erweitert die Möglichkeiten zur Prozessoptimierung.


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